SMEG Küchenmaschine – der KitchenAid Killer im Test

Das Design

Im Stil der 50er Jahre gehalten, sind mir als aller erstes die Autos aus dieser Zeit eingefallen, die ich letztens auf einer Show gesehen hab. Irgendwie ist die SMEG voll Cadillac. Und irgendwie auch sehr Markant. Man muss das Design natürlich mögen, ich denke es polarisiert und da gibt es nicht viel dazwischen. Mir gefällt es aber sehr. Der Ursprung des 50s Styles geht auf die SMEG Kühlschränke zurück die es bereits seit 20 Jahren gibt. Mittlerweile gibt es auch viele weitere SMEG Geräte, die den Haushalt stimmig ergänzen.

Im Gehäuse der Küchenmaschine zeigt sich eine angenehme Kombination aus glänzendem, gebürsteten und lackiertem Metall. Ein metallic lackierter Standfuß und ein Motorkopf der in verschiedenen Farben erhältlich ist. Die Maschine wirkt sehr schwer und standfest.

Lieferumfang

Außerdem dabei: Drei Rühraufsätze, ein Handbuch, Garantieheft, Sortimentheftchen und bebilderte Rezeptkarten.

Praktischerweise auch mit Rezeptkarte für einen Nudelteig, den ich als absoluten Härtetest für derartige Geräte kenne. Das wollte ich dann doch gleich ausprobieren…

Die Bedienbarkeit

Der Motorkopf lässt sich mit einem großen Knopf auf der Rückseite nach oben kippen. An dieser Position ist er von beiden Seiten immer gut erreichbar. Dann lassen sich die Rühraufsätze leicht aufdrehen. Eine Feder an der Schlagwelle erleichtert das abnehmen.

Ebenfalls beidseitig gut zu erreichen: Der Geschwindigkeitsregler mit Stufen von 0-10. Dieser lässt sich sehr angenehm steuern, da er stufenlos regelbar ist und kaum Widerstand gibt. Die Geschwindigkeit kann man trotzdem sehr präzise einstellen. Egal wie schnell man hochdreht, die Maschine fährt immer erst nach und nach hoch, bis die eingestellte Geschwindigkeit erreicht ist. Das schont alle Teile und lässt alle Zutaten in der Schüssel. Damit belastungstechnisch nichts schief gehen kann, sind auch die maximalen Geschwindigkeitsstufen für jeden Rühraufsatz aufgedruckt.
Gut mitgedacht wurde auch bei der Kipp-Verriegelung. Wenn der Motorkopf oben steht, kann die Maschine nicht eingeschalten werden. Das ist für mich definitiv sinnvoll und erspart eventuelle Putzarbeiten.

Die Edelstahl-Rühr-Schüssel

Die 4,8 L Edelstahl Schüssel wirkt solide und bauchig. An der Maschine findet sie in einer ebenso breiten Schüsselaufnahme stabilen Halt. Auch hier sind die Drehrichtungen zum ver- und entriegeln der Schüssel aufgedruckt. Der transparente Kunststoff Spitzschutz hat rundum einen hohen geschlossenen Rand und tut so seinen Zweck sehr gut. Die Lange Einfüllöffnung bietet auch ausreichend Platz und sollte zum Befüllen am besten zur Seite gedreht werden.

Die Rühraufsätze

Die Rühraufsätze gewinnen im Gesamteindruck leider keinen Blumentopf. Der Knethaken und der Flachrührer sind aus lackiertem Aluminium. Der Schneebesen zwar aus Edelstahl, aber irgendwie etwas klapprig. Alle Aufsätze sind Spülmaschinenfest.

Das Kneten mit dem Knethaken

Genug Theorie, ab in die Praxis zum Nudelteig kneten. Und dann war ich doch überrascht, denn der nicht ganz so tolle erste Eindruck des Knethakens, konnte durch das Knetergebnis revidiert werde. Von Anfang bis Ende zog sich der Haken den Teig immer wieder zu sich und knetete sehr gleichmäßig, ohne dass man unterbrechen musste, weil der Teig sich am Rand verfangen hatte oder in der Mitte kauerte. Das empfohlene Rezept aus 300g Mehl, 3 Eiern und etwas Wasser ergab ca. 500g Teig der für Pasta nach meinem Geschmack etwas zu weich war. Dennoch hat mich die Maschine total überzeugt, den solch feste Teige können eine Maschine schon einmal in die Knie zwängen. Laut Anleitung hat die SMEG dafür einen Überlastungsschutz. Doch auch nach 20 Minuten durchgängigem Kneten konnte ich diesen immer noch nicht provozieren. Der Nudelteig wurde schön glatt und samtig.

Der Flachrührer

Die nächste Herausforderung in Form von Schoko-Muffins mit Baiser-Haube wartete auf die anderen beiden Rühraufsätze. Für den Muffin-Teig landeten die Zutaten anfangs sehr am Rand der bauchigen Schüssel, bis ich festgestellt habe, dass das sehr von der gewählten Geschwindigkeit abhängt. Der Italiener lässt sich eben nicht gerne stressen und braucht nur das an Leistung, was wirklich nötig ist. die Geschwindigkeit war einfach zu hoch. Hat man den Dreh einmal raus, bleibt zwar immer noch gerne etwas am Rand, aber das Rührergebnis ist auch hier insgesamt gleichmäßig.

Der Schneebesen

Beim Schneebesen verhält es sich ähnlich, wobei hier auch die hohen Stufen gut funktionieren und so zügige Ergebnisse zu sehen sind.

Insgesamt konnten mich die Rührergebnisse somit überzeugen. Vor allem in Punkto Ausdauer und Belastbarkeit war die Maschine kaum an die Grenzen zu bringen. Sie läuft immer sehr ruhig und gleichmäßig, nichts rattert und klappert und sie wird höchstens etwas warm. Trotzdem bleibt bei Flachrührer und Schneebesen so ein bisschen der Eindruck, als wäre die Schüssel manchmal zu breit, oder die Rühraufsätze zu schmal.

Ein paar Worte zum Zubehör

An der Vorderseite der SMEG findet sich eine Anschlusswelle für weitere Funktionsaufsätze. Der große Deckel kann durch eine Viertel-Drehung einhändig abgenommen werden. Der Aufsatz nach Wahl wird dann mit einer ähnlichen Drehung mit der Antriebswelle verbunden. Derzeit ist das Sortiment an Zubehör leider nicht sehr umfangreich.

„Dieses Gerät kann mit allen anderen SMEG Produkten auf harmonische Weise kombiniert werden“

Steht in den Handbüchern der optionalen Aufsätze.

Der Trommelschneider Aufsatz

Das zeigt sich beispielsweise beim Trommelschneider Aufsatz der sowohl in Form und Farbe gut mit der Maschine harmoniert. Der Schneider kommt mit 2 Aufsätzen für dicke oder dünne Scheiben und einer feinen und einer groben Raspel. Qualitativ gut verarbeitet, fällt einzig der Verriegelungshaken als etwas wackelig auf. Der soll die Schneidetrommeln fixieren. Kommt man leicht dagegen kann er sich aber auch schon etwas lösen. Die Einfüllöffnung würde ich als normalgroß bezeichnen. Die Eckige Form scheint dem Schneide Ergebnis gut zu tun. Das ist bei den Scheibenaufsätzen im Wesentlichen einwandfrei. Alles landet dort wo es hin soll. Nur einzelne Fetzen kommen manchmal heraus und nur ein kleiner Rest zum Schluss. Die Ergebnisse der Raspel Aufsätze sind ebenfalls ordentlich, nur bleiben da, vor allem bei härterem Gemüse gerne mal größere Stücke übrig. Bei Karotten sind im grauen Kunststoffgehäuse Verfärbungen möglich, die aber mit etwas Speiseöl entfernt werden können. Insgesamt wirken die Trommeln im Gehäuse manchmal leider etwas wacklig, mit einigem Spielraum zum Gehäuse.

Der Fleischwolf Aufsatz

Eindeutig besser zeigt sich da der Fleischwolf – Da bin ich echt begeistert, denn er ist so wie er sein soll. Alles Wesentliche ist komplett aus massivem Metall und die vielteilige Lieferung kommt in einer praktischen Aufbewahrungsbox! Auf sowas stehe ich total, da man die einzelnen Teile dann nicht in der Küche rumfliegen hat. Auch der Stößel ist zugleich eine Aufbewahrungsbox für Scheibeneinsätze, Silikon-Reinigungswerkzeug (das man bei vielen anderen Fleischwölfen ebenfalls sehr vermisst) und Wurstfüllhorn. Sogar ein Schlüssel zum Öffnen und Schließen des Wolfs und ein Kibbeh-Aufsatz ist serienmäßig dabei. An der Leistung und den Ergebnissen gibt es nichts auszusetzten, denn auch die sind wie ein guter Fleischwolf sein soll. Alle Metallteile sind, wie bei fast allen Fleischwölfen üblich nicht spülmaschinenfest.

Die Pasta Aufsätze

Auch die verschiedenen Pasta Aufsätze die optional erhältlich sind, sind qualitativ einwandfrei und funktionieren tadellos. Hätte ich auch bei einem Italiener nicht anders erwartet. Ich habe mit dem Hackfleisch aus dem Wolf und dem Nudelteig aus der Maschine dann gleich mal Cannelloni, Tagliolini und Fettuccine gemacht. Sehr angenehm, wenn man während dem walzen die Hände frei hat und die lästige Kurbelarbeit wegfällt.

Fazit – Der Vergleich zur KitchenAid

Sooo das solls jetzt erst einmal gewesen sein, doch sicher steht bei einigen noch die Frage im Raum wie die SMEG denn im Vergleich zur KitchenAid so ist. Die genannten Fakten konnte der gemeine KitchenAid Besitzer ja schon vergleichen, für alle die keine haben und überhaupt… hier nochmal meine persönliche Meinung:

Optisch ist das Ganze ja sowieso Geschmackssache. Beide Maschinen gefallen mir persönlich sehr gut. An einigen Ecken habe ich aber den Eindruck, dass man sich bei SMEG ein bisschen mehr Gedanken über die Details gemacht hat. Es wirkt tatsächlich alles in sich irgendwie runder und stimmiger. Egal für welche Farbe der Maschine man sich entscheidet, der graue Standfuß gibt auch für die Rühraufsätze und das Zubehör den Ton an. Bei KitchenAid ist das meist von der Maschinenfarbe abhängig. Mit meiner Cremefarbenen beißt sich manches Zubehör total.

Der runde Gesamteindruck zieht sich auch noch weiter durch. In Sachen Bedienbarkeit, Funktionalität und Belastbarkeit konnte mich die SMEG tatsächlich mehr überzeugen. Die KitchenAid wirkt da manchmal vergleichsweise… naja… primitiv. Die Bedienhebel knacken und krachen und ich habe diese nicht selten verwechselt. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn man die Maschine mit teiggetränktem Rühraufsatz nach unten klappen möchte. Außerdem habe ich ab und an den Eindruck sie ist etwas überfordert. Auch beim doch eher hochpreisigen Zubehör habe ich schon die ein oder andere Überraschung erlebt und auch immer so den Eindruck, dass viel an Materialien gespart wird und man jede Kleinigkeit wie beispielsweise ein Wurstfüllhorn zum Fleischwolf, nochmal separat für gutes Geld kaufen muss.

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